Karneval weltweit: Von Venedig bis Rio
Nicht nur in Deutschland wird gefeiert. Narren gibt es auf der ganzen Welt - und viele Länder haben ihre ganz eigenen Karnevals-Traditionen.
Morgenstraich
Morgenstraich in Basel In Basel in der Schweiz wird gefeiert, wenn sich die deutschen Narren schon vom Fasching verabschiedet haben. Am Montag nach dem Rosenmontag, morgens um vier Uhr, gehen in der Baseler Innenstadt plötzlich die Laternen aus. Gleichzeitig tauchen Trommler, Pfeifer und Laternenträger auf, die lärmend durch die dunklen Straßen ziehen, um den Winter zu vertreiben.
Diese Tradition nennen die Schweizer "Morgenstraich".
Karneval in Venedig
Karneval in Venedig
In Venedig geht die Tradition auf das Mittelalter zurück. Die Menschen verkleideten sich, um dadurch eine fremde Identität anzunehmen. Der Unterschied zwischen arm und reich soll dadurch aufgehoben werden - wenn auch nur für die Karnevalszeit.
Beim venezianischen Karneval ist alles sehr elegant und geheimnisvoll. Die Menschen tragen kunstvolle Masken und Kleider und erinnern an Märchenfiguren. Die mystischen Verkleidungen orientieren sich an der Commedia dell'Arte - einer besonderen Komödie aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Faschingsumzüge, wie sie bei uns üblich sind, gibt es in Venedig nicht.
Kanaren-Karneval
Karneval auf den Kanaren Karneval auf der kanarischen Insel Teneriffa ist das europäische Gegenstück zum Karneval in Rio. Zu den Höhepunkten gehören die Wahlen der Karnevalskönigin, mehrere große Umzüge, Kostüm- und Musikwettbewerbe.
Der Karneval endet mit dem sogenannten "Begräbnis der Sardine": Ein Fisch aus Pappmaché wird von der 'Trauergemeinde' durch die Straßen begleitet und anschließend verbrannt - ein Symbol für das Ende des Winters.
Karneval in der Karibik
Karneval in der Karibik
Die BewohnerInnen der karibischen Insel Trinidad bezeichnen ihren Karneval selbst als "The greatest Show on Earth" - die größte Show der Welt. Sieben Tage wird rund um die Uhr gefeiert. Und riesige Gruppen mit mehr als 100 Musikern trommeln dabei auf allem, was Lärm macht.
Ursprünglich nutzten die Sklaven den Karneval als Ventil gegen Rassismus und Unterdrückung: Sie provozierten durch lautstarkes Feiern und parodierten mit ihren Kostümen die Kolonialherren.
Heute feiern auf Trinidad alle zusammen, egal ob arm oder reich. Ein besonderer Brauch ist der 'J'Ouvert', der Eröffnungstag: Die ansonsten prachtvollen Kostüme bleiben zuhause, denn an diesem Tag ist die Gefahr groß, mit Öl, Schlamm oder Farbe beschmiert zu werden. Auch diese Tradition kommt aus der Sklaverei: Wenn alle schmutzig sind, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Armen und Reichen.
Karneval in Rio
Karneval in Brasilien Wenn in Brasilien Karneval gefeiert wird, bedeutet das vor allem Musik - und zwar Samba. Bekannt sind die aufwändigen Kostüme und der Straßenumzug der Sambaschulen in Rio de Janeiro - der größte der Welt.
Ursprünglich war der Straßenkarneval das Fest der Armen. Er wurde von den Portugiesen im 17. Jahrhundert nach Brasilien gebracht. Wie bei uns hängt der Karneval mit der christlichen Fastenzeit zusammen: Vor dem Aschermittwoch wird noch einmal so richtig gefeiert, getanzt und gegessen.
Mardi Gras in New Orleans
Mardi Gras, New Orleans - USA Gefeiert wird Mardi Gras immer an einem einzigen Tag, dem Dienstag vor Aschermittwoch. Mardi Gras ist französisch und heißt übersetzt "fetter Dienstag".
Französische Auswanderer brachten das Fest mit in die "Neue Welt", zunächst nach Mobile in Alabama und dann nach New Orleans im Bundesstaat Louisiana.
Letzte Änderung am 31. Januar 2018