Biomasse: Power aus Pflanzen
Aus Blättern und Holz lässt sich Energie gewinnen.
Energie aus Pflanzen und Abfällen? Das gibt es wirklich! Biomasse heißt das Zauberwort, mit dessen Hilfe Wohnungen geheizt werden und Autos fahren. Und das Schönste daran: Biomasse gibt es auf der ganzen Welt und sie entsteht immer wieder neu!
In der Natur gibt es in Pflanzen überall
organische Substanzen. Und es gibt tierische und pflanzliche Rückstände wie Bioabfälle, Mist oder Gülle. Diese "lebenden" Stoffe verwandeln sich ständig und setzen dabei Energie frei.
Energie aus Feuer
Die älteste Energiegewinnung Die einfachste und gleichzeitig älteste Methode der Energiegewinnung aus Biomasse entsteht durch das Verbrennen von Holz.
Während sich das Holzstück zu Asche verwandelt, wird Wärme frei: Jetzt ist es möglich, sich am Feuer zu wärmen oder Würstchen zu grillen. Etwas komplizierter wird es, wenn an Stelle von Feuer
Bakterien die Biomasse verwandeln.
Biogas-Anlage
Auch das lässt sich gut beobachten, wenn zum Beispiel die Biotonne längere Zeit nicht geleert wurde. Obst- oder Gemüsereste verlieren ihr ursprüngliches Aussehen und zersetzen sich.
Wenn die Biomasse in einem luftdichten Behälter gelagert wird, beginnt die Masse zu gären und es entsteht Biogas. Damit lässt sich zum Beispiel prima heizen.
Energie aus Raps
Pflanzen-Energie für Autos? Und wie funktioniert das nun mit Autos und Biomasse? Seit einigen Jahren gibt es Motoren, die mit Biodiesel fahren. Zu pflanzlichen Ölen oder Fetten wird Methanol oder ein anderer Alkohol beigemischt. Zwischen den beiden Stoffen findet eine chemische Reaktion statt und Biodiesel entsteht.
Biodiesel wird aus Biomasse hergestellt zum Beispiel aus dem Öl der Rapspflanze - er ist ein "nachwachsender" Rohstoff. Trotzdem sind sich die Experten nicht sicher, ob Biodiesel tatsächlich besser für die Umwelt und den Menschen ist: die Abgase der Autos, die mit Biodiesel fahren sind genauso krebserregend, wie bei Autos, die mit anderen Treibstoffen fahren. Hinzu kommt, dass für den Rapsanbau viele chemische Stoffe als Insektenabwehr verwendet werden, die oft schlecht für die Natur sind.
Eine andere Diskussion dreht sich um die Anbauflächen. Sollen Felder, die sonst eigentlich für die Produktion von Nahrungsmitteln bereit stehen, für Biodiesel genutzt werden? Eine komplizierte Sache, denn nur CO2 einzusparen reicht nicht immer aus, wir müssen die gesamten Auswirkungen auf die Natur und den Menschen bedenken.
Autorin: Sandra Goller, Anika Assfalg
Letzte Änderung am 23. April 2018
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Im Text hervorgehobene Wörter: |
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organische: Als organische Substanzen werden alle Stoffe bezeichnet, die es in der belebten Natur gibt. Dazu gehören Pflanzen, Tiere, aber auch der Mensch. Das Gegenteil von organisch ist anorganisch. |
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Bakterien: Bakterien sind winzig kleine Lebewesen, die in der Luft, im Boden und im Wasser leben, aber auch im menschlichen Körper. Es gibt sehr unterschiedliche Bakterien: Die einen sind Krankheitserreger, andere lösen Gärungsvorgänge aus oder zersetzen tote organische Substanzen durch Fäulnis. Bakterien können sich sehr schnell vermehren. |
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