Frauentag - Ein Tag für die Rechte der Frauen

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Im Jahr 1911 fand der erste Frauentag statt. Noch heute wird er jedes Jahr am 8. März gefeiert. In der Zeit hat sich viel getan. 2006 bekam Deutschland mit Angela Merkel sogar erstmals eine Frau als Bundeskanzlerin.

Bis dahin war es ein weiter Weg und es gab auch manch seltsame Hürde zu überwinden: "1970 mussten Frauen Röcke tragen – im Bundestag gab es sogar ein Hosenverbot für Frauen!" erzählt Kerstin Wolff vom Archiv der deutschen Frauenbewegung.

Vor 1919 durften Frauen nicht einmal an politischen Wahlen teilnehmen und weder studieren noch Gymnasien besuchen.

Frauendemo beim Internationalen Frauentag . (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Klaus Rose)
Der Kampf um Arbeitsplätze stand im Mittelpunkt vieler Ereignisse des Jahres.

Um gegen solche Ungerechtigkeiten anzugehen, schlossen sich die Frauen zusammen. Sie forderten den gleichen Anspruch auf Bildung, besseren Schutz für Mütter und Kinder, das Recht zu wählen und die gleiche Bezahlung wie Männer.

Zu Beginn der Frauenbewegung gab es drei verschiedene Gruppierungen: die Bürgerlichen, die Radikalen und die Sozialistinnen. Jede Gruppe setzte einen anderen Schwerpunkt, aber alle arbeiteten für ein Ziel: Die Gleichberechtigung.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Internationale Frauentag verboten und ein anderer Tag in den Vordergrund gerückt: der Muttertag.

In den 1960er Jahren wird der Internationale Frauentag von der Neuen Autonomen Frauenbewegung wiederbelebt. Frauen gehen wieder zu Tausenden auf die Straße und demonstrieren für ihre Rechte.

Demonstration in Hamburg "Wir sind die Mehrheit" (2004) (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  Maurizio Gambarini dpa/lno)
Rund 650 Frauen haben nach Polizeiangaben am Internationalen Frauentag 2004 in der Hamburger Innenstadt für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen demonstriert. Unter dem Motto «Wir sind die Mehrheit» forderten die Demonstrantinnen ein frauengerechtes Hamburg.

Zu den alten Forderungen kommen neue hinzu. Unter dem Motto "Das Private ist politisch!" rücken nun Themen wie "Gewalt in der Ehe" an das Licht der Öffentlichkeit. Frauenrechte sollen als Menschenrechte anerkannt werden. 1975 erklären die Vereinten Nationen den 8. März offiziell zum Internationalen Frauentag.

Eine Forderung von 1911 - "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" - ist bis heute noch nicht überall erfüllt. Es gibt noch viel zu tun.

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AUTOR/IN
SWR