Die Besiedlung Amerikas

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AUTOR/IN
Autorin: Ursi Zeilinger

Amerikas Entdecker

Als Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, gab er den "Indianern" ihren Namen. Er glaubte in Indien gelandet zu sein. Als er auf die Ureinwohner*innen traf, nannte er sie "los indios". Immer mehr Siedler*innen aus dem heutigen Europa taten es ihm gleich und reisten nach Amerika. Zunächst waren es Spanier-, dann kamen Franzosen-, Holländer- und Engländer*innen. Sie brauchten Lebensmittel und gaben den amerikanischen Ureinwohnern dafür Tauschware. Ein reger Handel begann.

historische Darstellung des Handels zwischen weißen Siedlern und den amerikanischen Ureinwohnern (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Handel zwischen weißen Siedlern und den amerikanischen Ureinwohnern

Unfairer Handel

Die Einwander*innen wollten den indigenen Völkern ihr Land abkaufen, auf dem sie lebten. Die Nordamerikanischen Ureinwohner wollten das aber nicht. Sie lebten in Einklang mit der Natur. Es entsprach nicht ihrer Kultur, dass ein Mensch einen Fluss, einen Wald oder ein Stück Land als sein Eigentum betrachtet.

Deshalb weigerten sich viele Indigenen, die Verträge zu unterschreiben, die die Einwander*innen ihnen vorlegten. Das gefiel den Siedler*innen nicht, also zwangen sie die Ureinwohner*innen schlussendlich mit Waffengewalt zur Unterschrift. Viele American Natives verloren dadurch ihr Land und so auch ihr Zuhause und viele ihr Leben.

Die Einwander*innen begannen das Land zu besiedeln. Sie rodeten Wälder, bauten Farmhäuser und jagten Bisons. Oft schossen sie viel mehr Bisons, als sie zum Leben brauchten. Die Bison-Herden waren aber die Lebensgrundlage vieler indigener Gruppen.

Das Gemälde zeigt, wie "Indianer" und ein weißer Siedler in der Prärie aufeinandertreffen. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Treffen in der Prärie

Vertreibung der Ureinwohner

So begann die Vertreibung und die Ausrottung der nordamerikanischen Ureinwohner*innen durch die Siedler*innen. Um 1850 waren sie schon fast ganz aus dem östlichen Teil Nordamerikas verschwunden. Denn zwanzig Jahre zuvor wurde ein Gesetz erlassen, dass die indigenen Völker zwang, in Reservaten zu leben.

Dieses Umsiedelungsgesetz ermöglichte den Siedler*innen, die Indigenen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Sie boten ihnen einen "Tausch" an: ihr Stammesgebiet gegen neues Land (Reservate). Das neue Land war meist unfruchtbar und bot wenig Lebensgrundlagen. Als die Ureinwohner*innen gegen diese Umsiedelung Widerstand leisteten, wurden viele getötet und manche Stämme ganz ausgerottet.

Neue Heimat

Anfangs waren die Reservate wie Gefängnisse, nur mit Erlaubnis der Siedler*innen durften die nordamerikanischen Ureinwohner*innen diese verlassen. Heute organisieren viele Nachkommen der indigenen Völker die Reservate selbst. Manche versuchten auch außerhalb der Reservate zu leben und in den Städten Geld zu verdienen.

Doch oft viel es ihnen schwer, dort Arbeit zu finden. Heute ist das größte "Indianerreservat" im Südwesten der USA in New Mexico - es ist ungefähr so groß wie Bayern. In den Siedlungen der Pueblos und den Reservaten der Navajos und Apachen ist viel der ursprünglichen Kultur erhalten und immer noch lebendig.

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Was bedeutet das Wort "Indianer" und was ist passiert als Kolumbus nach Amerika kam? Was steckt hinter Geschichten wie Yakari, Winnetou und Co.? Antworten darauf gibt Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin und Leiterin des IZI, dem Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen.

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Autorin: Ursi Zeilinger