Ein Juwelen-Zackenbarsch schwimmt an einem Korallenriff

Perciformes

Barsche und Barschartige

Stand
Autor/in
Barbara Kiesewetter

Bunt oder silbrig schimmernd, vier Meter lang oder nur ein paar Zentimeter klein: Die Palette der Barschartigen Fische ist riesig. Zu erkennen sind alle an ihren Rückenflossen.

Steckbrief

Wie sehen Barsche aus?

Barsche gehören zu den Knochenfischen und dort zur Ordnung der Barschartigen. Dies ist die größte Ordnung der Fische. Zu ihr zählt ein Drittel aller bekannten Fischarten.

Das Aussehen der Barschartigen ist ganz unterschiedlich: Das Spektrum reicht vom nur acht Zentimeter großen Clownfisch bis zum 450 Zentimeter langen Thunfisch.

Farbe und Gestalt der Barsche sind sehr verschieden: Manche sind bunt, andere schlicht und einfarbig.

Auch die Körperform ist sehr unterschiedlich: Bei manchen ist der Körper scheibenförmig abgeflacht, andere sind spindelförmig, wieder andere lang gestreckt wie ein Aal.

Ein Merkmal haben jedoch alle gemeinsam: Sie besitzen zwei unterschiedliche Rückenflossen. Die vordere besteht aus zwölf bis 17 harten, spitzen Flossenstrahlen, bei der hinteren Rückenflosse sind nur die ersten beiden Flossenstrahlen hart, die übrigen 16 Strahlen sind weich.

Bei manchen Arten sind beide Rückenflossen zusammengewachsen, aber auch dann kann man immer die beiden unterschiedlichen Teile erkennen.

Die Bauchflossen stehen an der Brust, bei manchen Arten fehlen sie.

Außerdem haben die meisten Barsche sehr feste sogenannte Kammschuppen. Diese Schuppen sind gezahnt wie ein Kamm und sitzen sehr fest.

Wo leben Barsche?

Barsche sind in den Meeren, Flüssen und Seen der ganzen Welt zu finden. Etwa 8000 der 10 000 Arten leben im Meer, also im Salzwasser.

Die übrigen 2000 Arten leben im Süßwasser.

Zu dieser Gruppe zählt zum Beispiel die Familie der Echten Barsche. Sie kommen in den Seen und Flüssen der nördlichen Halbkugel vor.

Je nach Art sind Barsche im freien Meer oder in der Nähe der Küste zu finden.

Auch in Seen bewohnen sie je nach Art unterschiedliche Regionen.

Manche halten sich im tiefen Wasser auf, andere bevorzugen Felshöhlen und -spalten an der Küste oder in Riffen.

Welche Barsch-Arten gibt es?

Es gibt rund 10 000 verschiedene Arten, die zur Ordnung der Barschartigen gehören.

Verhalten

Wie leben Barsche?

Die beiden typischen Rückenflossen mit ihren Flossenstrahlen sind nicht nur das wichtigste Merkmal, an dem man einen Barsch erkennt.

Die Strahlen wirken vielmehr wie ein Schutzpanzer: Sie sind hart und stachelig, und kein Raubfisch, der versucht, einen Barsch zu fressen, tut das ein zweites Mal.

Weil die Barsch-Arten so vielfältig sind, ist auch ihre Lebensweise ganz unterschiedlich.

Einige sind richtige Einzelgänger, wie zum Beispiel der bis zu 250 Zentimeter lange und bis zu 45 Kilogramm schwere Wrackbarsch.

Er kommt im Atlantik und im Mittelmeer vor. Er hält sich gern in Felsspalten und in Schiffswracks auf. Dort lauert der Fisch auf seine Beute.

Mit bis zu zwei Metern Länge sind die Wolfsbarsche ebenfalls große Vertreter der Barsche.

Sie leben im Atlantik sowie im Mittelmeer und im Schwarzen Meer.

Und auch die bekannten Zackenbarsche werden sehr groß und leben am Riff als Einzelgänger. Sie sind geschickte Jäger. Regungslos lauern sie auf Beute. Schwimmt ein Fisch vorbei, reißen sie blitzschnell ihr Maul auf. Dadurch entsteht ein Sog, der das Opfer in das Maul zieht.

Zu den im Schwarm lebenden Barschen gehören zum Beispiel die in allen Farben schillernden Fahnenbarsche, aber auch die Glasbarsche.

Zu letzteren zählen 46 verschiedene Arten. Bei einigen ist, wie ihr Name sagt, der Körper durchsichtig, sodass man die Knochen und Organe sehen kann.

Das Leben im Schwarm bietet dem einzelnen Tier mehr Sicherheit: Viele Augen sehen mehr als zwei.

Jeder einzelne Fisch orientiert sich an seinen direkten Nachbarn, indem er die Schwingungen des Wassers, die durch die Bewegungen eines jeden Fischs entstehen, wahrnimmt. So spürt jeder Fisch, wohin sich der Schwarm bewegt, und weiß, in welche Richtung er schwimmen muss.

Zum Star unter den Barschen wurde der Anemonen- oder Clownfisch. Seit der Film "Findet Nemo" im Kino lief, kennt jedes Kind diesen kleinen, orange und weiß gefärbten Fisch.

Weil er nicht der beste Schwimmer ist und leicht zur Beute von Raubfischen wird, hat er eine raffinierte Überlebenstaktik entwickelt: Er lebt in Symbiose mit See-Anemonen.

Die Tentakel dieser Tiere sind voller giftigen Nesselzellen, die sie auf potenzielle Feinde abschießen.

Der Clownfisch selbst ist vor dem Gift der See-Anemonen durch eine dicke Schleimschicht geschützt und kann deshalb zwischen den Tentakeln Schutz suchen.

Als Gegenleistung verteidigt der Clownfisch die Anemone vor Fischen, die sich auf das Fressen von See-Anemonen spezialisiert haben.

Einer der bekanntesten bei uns lebenden Süßwasserbarsche ist der Flussbarsch.

Die größten Exemplare werden bis zu 70 Zentimeter lang und dreieinhalb Kilogramm schwer.

Bekannte Süßwasserbarsche sind außerdem die Buntbarsche, die in Hunderten von Arten vor allem die Seen und Flüsse Afrikas und Südamerikas bewohnen.

Freunde und Feinde

Die ganz großen unter den Barschen wie Wolfsbarsch oder Thunfisch haben nur wenige Feinde und sind selbst Raubfische.

Die kleineren Barsche haben dagegen viele Feinde, weil sie zahlreichen Raubfischen als Beute dienen.

Nachwuchs

Wie alle Fische legen auch Barsche ihren Laich - die Fischeier - ins Wasser ab. Dann geben die Männchen ihren Samen - die Milch - über dem Laich ab. Die Befruchtung findet also im Wasser statt. Einige Arten befestigen ihre Eier an Wasserpflanzen oder Steinen. Aus den Eiern schlüpfen schließlich die Jungfische.

Die meisten Fische überlassen ihren Nachwuchs sich selbst. Nur manche Arten betreiben Brutpflege, beispielsweise einige Buntbarsche. Sie bewachen ihr Gelege und schützen es vor Feinden. Andere Buntbarsche sind Maulbrüter: Vater oder Mutter nehmen die Eier oder Larven ins Maul und tragen sie so lange umher, bis sie groß genug für ein eigenständiges Leben sind.

Pflege

Was fressen Barsche?

Die meisten Barschartigen Fische sind Raubtiere, das heißt, sie ernähren sich von anderen Lebewesen wie Krebsen, Würmern, Wasserinsekten und Fischleich.

Größere Arten wie etwa der Zander oder der Wolfsbarsch, fressen andere Fische.

Nur wenige Barschartige sind Vegetarier und ernähren sich nur von Pflanzen.

Leben am Riff

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Barbara Kiesewetter