Eine Königsnatter (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Lampropeltis

Königsnatter

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AUTOR/IN
Barbara Kiesewetter

Königsnattern schützen sich mit einem raffinierten Trick vor Feinden: Sie gleichen den giftigen Korallenschlangen, sie selbst sind aber harmlos.

Steckbrief

Wie sehen Königsnattern aus?

Königsnattern sind sehr auffällige Tiere: Die ungiftigen, harmlosen Schlangen sind zwischen 50 Zentimeter und zwei Meter lang. Die Männchen sind meist etwas kleiner.

Sie sind ziemlich dünn und tragen ein buntes Streifenmuster in rot, orange, apricotfarben, schwarz, weiß, gelb, braun oder grau. Die roten Streifen sind immer durch schmale schwarze Streifen begrenzt.

Mit ihrem Muster gleichen einige Arten, wie zum Beispiel die Dreiecksnatter, den sehr giftigen Korallenschlangen.

Aber eigentlich sind sie leicht zu unterscheiden:

Die Korallenschlangen haben nämlich keine schmalen schwarzen Streifen, sie sind nur rot und weiß gestreift.

Wo leben Königsnattern?

Die verschiedenen Arten der Königsschlangen kommen von Südkanada über die USA und Mexiko bis in einige Regionen Südamerikas, zum Beispiel Ecuador, vor.

Königsnattern bevorzugen - je nach Art - trockene bis leucht feuchte Gebiete. Manche leben auch gerne in der Nähe von Getreidefeldern, weil sie dort genügend Nahrung wie etwa Mäuse finden.

Welche Königsnatterarten gibt es?

Es gibt etwa acht verschiedene Arten von Königsnattern.

Eine heißt zum Beispiel Berg-Königsnatter, es gibt eine Rote-Königsnatter und eine Dreiecks-Königsnatter.

Die Arten sind ganz unterschiedlich gefärbt.

Sehr nah verwandt sind außerdem die verschiedenen Kettennattern, die zur selben Gattung gehören wie die Königsnattern.

Wie alt werden Königsnattern?

Königsnattern können zehn bis 15 Jahre alt werden - und manche Tiere sogar 20 Jahre.

Verhalten

Wie leben Königsnattern?

Königsnattern sind je nach Jahreszeit am Tag oder in der Dämmerung aktiv. Vor allem im Frühjahr und Herbst sind sie am Tag unterwegs.

Im Sommer machen sie sich dagegen erst in der Dämmerung oder sogar erst nachts auf Beutefang - sonst ist es ihnen zu heiß.

Königsnattern sind Würgeschlangen.

Sie schlingen sich um ihre Beute und erdrücken sie dann. Giftig sind sie nicht.

Im Terrarium können die Tiere sogar richtig zahm werden.

Nur wenn sie nervös sind oder sich bedroht fühlen, bewegen sie den Kopf hin und her - und dann können sie auch mal zubeißen.

Einige Königsschlangen-Arten, vor allem die Dreiecksnatter, werden in den USA als "Milchschlangen" bezeichnet.

Dort leben sie nämlich manchmal in Ställen und deswegen dachten die Menschen früher, dass sie aus dem Euter der Kühe Milch saugen. In Wirklichkeit halten sich die Schlangen aber nur zur Mäusejagd in den Ställen auf.

Wenn sich die Tiere häuten, ist die Hülle meist noch sehr gut erhalten.

Manche Königsnatter-Arten halten in der kühleren Jahreszeit eine Winterruhe.

Im Terrarium wird in dieser Zeit die Temperatur gesenkt und das Becken nicht so viele Stunden beleuchtet.

Freunde und Feinde der Königsnatter

Raubtiere und Vögel - wie zum Beispiel Greifvögel - können Königsschlangen gefährlich werden. Die jungen Schlangen sind kurz nach dem Schlüpfen natürlich besonders gefährdet.

Wie vermehren sich Königsnattern?

Königsnattern legen wie fast alle Schlangen Eier. Meist findet die Paarung nach der Winterruhe im Frühjahr statt.

Die Weibchen legen etwa 30 Tage nach der Paarung ein Gelege mit vier bis zehn Eiern ab und brüten sie im warmen Boden aus.

Nach 60 bis 70 Tagen schlüpfen die Babys. Sie sind 14 bis 19 Zentimeter groß und sofort selbstständig. Mit etwa zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif.

Wie kommunizieren Königsnattern?

Königsnattern ahmen die Geräusche der Klapperschlangen nach:

Da sie keine Klapper am Schwanzende besitzen, schlagen sie ihren Schwanz in raschen Bewegungen an einen Gegenstand, um ein Geräusch zu erzeugen.

Dies dient - neben der Färbung - ebenfalls dazu, eventuelle Feinde zu täuschen und abzuschrecken, weil diese glauben, dass sie eine gefährliche Giftschlange vor sich haben.

Pflege

Was fressen Königsnattern?

Königsnattern jagen kleine Nagetiere, Vögel, Frösche, Eier und sogar andere Schlangen.

Auch vor Giftschlangen machen sie nicht Halt - das Gift von den Tieren aus ihrer Heimat kann ihnen nämlich nichts anhaben. Manchmal fressen sie sogar Artgenossen.

Im Terrarium werden sie vor allem mit Mäusen gefüttert.

Haltung von Königsnattern

Königsschlangen werden gerne im Terrarium gehalten, weil sie sehr muntere Schlangen sind - da gibt es immer etwas zu sehen.

Eine etwa einen Meter lange Schlange braucht ein Becken, das mindestens einen Meter lang und 50 Zentimeter breit und hoch ist.

Die Tiere brauchen acht bis 14 Stunden Licht und viele Versteckmöglichkeiten aus Steinen, Ästen, Rindenstücken oder Tontöpfen sowie Klettermöglichkeiten.

Der Boden wird mit Torf ausgestreut. Eine Wasserschale zum Trinken darf natürlich nicht fehlen.

Das Terrarium sollte immer abgeschlossen sein, da Königsnattern sehr geschickt darin sind, auszubrechen.

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