Ein Koi-Fisch (Foto: Colourbox)

Cyprinus carpio

Koi-Karpfen

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AUTOR/IN
Barbara Kiesewetter

Ihr Name kommt aus dem Japanischen und bedeutet ganz einfach "Karpfen". Sie sind in leuchtenden Farben getupft, gestreift oder getigert - kein Koi gleicht dem anderen.

Steckbrief: Koi-Karpfen

Wie sehen Koi-Karpfen aus?

Auch wenn sie noch so verschieden aussehen, lassen sich Koi-Karpfen auf den ersten Blick erkennen:

Sie sind meist weiß, orange, gelb oder schwarz gefärbt und tragen die verschiedensten Muster, die sich erst mit zunehmendem Alter entwickeln.

Manche sind weiß und haben nur einen leuchtend orangeroten Fleck auf dem Kopf, andere sind schwarz mit gelber oder roter Zeichnung, wieder andere haben viele orangerote Flecken und manche sind weiß und schwarz gefleckt wie ein Dalmatiner-Hund.

Die Vorfahren der Koi sind Karpfen, wie es sie in Weihern und Teichen gibt.

Koi sind aber viel schlanker als Karpfen und gleichem eher einem großen Goldfisch.

Von Goldfischen lassen sie sich aber ganz leicht unterscheiden: Sie tragen zwei Paar Bartfäden auf der oberen und unteren Lippe - das sind lange Fäden, die zum Tasten und zum Riechen dienen. Den Goldfischen fehlen diese Bart-Fäden.

Außerdem sind Koi viel größer als Goldfische: Sie werden bis zu einem Meter lang, die meisten messen etwa 70 Zentimeter.

Wo leben Koi-Karpfen?

Koi stammen vom Karpfen ab. Vermutlich waren sie ursprünglich in den Seen und Flüssen des Iran zu Hause und wurden schon vor Tausenden von Jahren bis ins Mittelmeergebiet, nach Mittel- und Nordeuropa und nach ganz Asien gebracht. Heute gibt es Karpfen als Zuchtfische auf der ganzen Welt.

Karpfen leben in Teichen und Seen sowie in langsam fließenden Gewässern.

Als Zierfische gehaltene Koi brauchen einen ziemlich großen Teich mit sehr sauberem, gefiltertem Wasser.

Welche Koi-Karpfenarten gibt es?

Heute kennt man etwa 100 verschiedene Zucht-Formen von Koi, die immer weiter miteinander gekreuzt werden, so dass immer neue Formen entstehen.

Sie tragen alle japanische Namen:

Der Ai-goromo ist weiß mit roten Flecken und einer dunklen, netzartigen Zeichnung. Der Tancho ist weiß mit einem einzigen roten Punkt auf dem Kopf, der Utsurimono ist schwarz mit weißer, roter oder gelber Zeichnung, der Bekko weiß, gelb oder rot mit schwarzer Zeichnung.

Manche Koi - wie etwa der Ogon - sind sogar metallicfarben, andere haben golden oder silbrig schimmernde Schuppen.

Wie alt werden Koi-Karpfen?

Koi-Karpfen können bis zu 60 Jahre alt werden.

Verhalten

Wie leben Koi-Karpfen?

Früher durfte nur der Kaiser von Japan Koi-Karpfen halten. Doch bis diese Fische nach Japan kamen, hatten sie schon einen langen Weg hinter sich.

Die Chinesen züchteten bereits vor 2500 Jahren farbige Karpfen, die allerdings einfarbig und nicht gemustert waren.

Schließlich brachten die Chinesen die Koi-Karpfen nach Japan. Dort begann nach und nach der Weg der Koi vom Speisefisch zum Luxus-Karpfen: Zuerst wurden sie in den Bewässerungsteichen der Reisfelder gehalten und dienten ganz einfach als Speise-Fische, doch seit etwa 1820 werden Koi in Japan als kostbare Zierfische gezüchtet.

Aber wie wurden aus den unscheinbaren, braungrauen Karpfen die leuchtend bunten Koi? Sie entstanden durch Veränderungen im Erbgut, so genannte Mutationen.

Plötzlich gab es rote, weiße und hellgelbe Fische, und schließlich begannen die Fischzüchter, die verschiedenfarbigen Koi zu kreuzen und züchteten so gemusterte Tiere.

Als in Europa Ende des 18. Jahrhunderts ebenfalls durch Mutation Karpfen ohne die typischen Fisch-Schuppen entstanden (die so genannten Lederkarpfen), sowie Karpfen mit großen, glänzenden Schuppen auf dem Rücken (die so genannten Spiegelkarpfen), wurden auch sie nach Japan gebracht und mit den Koi gekreuzt.

Wie die gewöhnlichen Karpfen schwimmen die Koi tagsüber im Wasser herum und suchen nach Futter.

Im Winter halten sie eine Art Winterschlaf. Sie tauchen ganz auf den Teichgrund und ihre Körpertemperatur sinkt.

So verschlafen sie die kalte Jahreszeit.

Wie pflanzen sich Koi-Karpfen fort?

Koi bekommen nicht so leicht Nachwuchs. Sie pflanzen sich nur fort, wenn sie sich wirklich wohl fühlen. Nur dann laichen sie im Mai oder Anfang Juni ab. Dabei stupst das Männchen das Weibchen in die Seite, um es zur Ei-Ablage anzuregen. Meist passiert das in den frühen Morgenstunden.

Ein Koi-Weibchen, das vier bis fünf Kilogramm wiegt, legt etwa 400 000 bis 500 000 Eier ab. Diese Eier werden von den Züchtern aus dem Wasser genommen und in speziellen Becken betreut, bis nach vier Tagen die kleinen Fische schlüpfen.

Nicht alle kleinen Koi sind so schön bunt gefärbt und gemustert wie ihre Eltern. Nur die schönsten von ihnen werden aufgezogen und wieder zur Zucht verwendet.

Pflege

Was fressen Koi-Karpfen?

Koi werden mit einer speziell für sie zusammen gestellten Futtermischung gefüttert.

Ansonsten mögen sie klein geschnittenen Salat, Äpfel, Haferflocken, Regenwürmer, Krabben und etwas Weißbrot oder Forellenfutter.

Haltung von Koi-Karpfen

Wer einen Koi halten möchte, muss lange darauf sparen: Sie gehören zu den kostbarsten Fischen, und der Preis für einen Koi kann bis zu

30 000 Euro betragen, manchmal sogar noch mehr! Vielleicht tut es anstatt dessen ja auch ein Goldfisch - der ist auf alle Fälle leichter zu halten und zu pflegen.

Koi brauchen viel Platz: Sie fühlen sich in einem Teich wohl, der mindestens 1,50 Meter tief ist. Der Teich muss sauber sein und es dürfen nicht zu viele Algen im Wasser wachsen.

Pflegeplan für Koi-Karpfen

Koi sind ziemlich anspruchsvoll. Das Wasser in ihrem Teich muss immer gefiltert und jede Woche ganz ausgetauscht werden.

Koi sind ziemlich verfressen. Gibt man ihnen zuviel Futter, fressen sie alles auf einmal auf.

Damit sie nicht zu dick werden und übrig gebliebenes Futter das Wasser nicht verschmutzt, gibt man den Koi deshalb immer nur so viel, wie sie in fünf Minuten fressen können.

Sie sollten besser mehrmals am Tag kleine Portionen bekommen als einmal am Tag zu viel.

Wer Koi hält, muss seine Fische immer gut beobachten. Nur dann merkt man, ob ein Fisch vielleicht krank wird und zum Tierarzt muss.

Koi reagieren sehr empfindlich auf Stress. Wenn zum Beispiel zu viele Tiere in einem Teich leben oder wenn das Wasser in ihrem Teich zu warm ist, werden sie krank.

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Barbara Kiesewetter