Ein Steppenzebra (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Equus quagga

Zebra

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Barbara Kiesewetter

Zebras mit ihrem typischen Streifenmuster sind unverwechselbar. Wegen ihres Fells werden sie manchmal auch "Tigerpferd" genannt.

Steckbrief: Zebra

Wie sehen Zebras aus?

Zebras sehen aus wie kleine Pferde. Sie werden 106 bis 155 Zentimeter groß. Ihr Körper ist stämmiger als der eines Pferdes und sie haben keine lange, sondern eine kurze, stehende Mähne.

Die Verwandtschaft zwischen Pferden und Zebras sieht man auch daran, dass manche Wildpferde an den Beinen Zebrastreifen haben.

Das typische Streifenmuster der Zebras dient übrigens dazu, dass sie aus der Entfernung kaum zu sehen sind:

Durch die Streifen scheint sich der Umriss ihres Körpers aufzulösen. So sind sie für Raubtiere schwerer zu erkennen. Aber Streifen ist nicht gleich Streifen. Jedes Tier hat sein ganz eigenes Muster, das sich ein bisschen von dem der anderen Tiere unterscheidet.

Wo leben Zebras?

Zebras leben in Afrika südlich der Sahara, im Sudan und in den Bergregionen Südwest-Afrikas.

Zebras leben vor allem in den Steppen und Savannen, wo sie genug Gras und Kräuter finden.

Welche Zebras gibt es?

Das bekannteste Zebra ist das Steppenzebra (Equus quagga). Sie leben in großen Herden in den Steppen Afrikas. Außerdem gibt es das Bergzebra (Equus zebra). Wie der Name schon sagt, lebt es in den Bergen und klettert dort auf steile Felsen.

Ein Steppenzebra (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Ein Steppenzebra

Das Grevyzebra (Equus grevyi) ist das größte Zebra. Seine Streifen sind schmaler und stehen enger als die der übrigen Zebra-Arten. Anders als die Steppen- und Bergzebras, die keine Territorien haben, verteidigen die Hengste der Grevyzebras ihr Territorium energisch.

Wie alt werden Zebras?

Zebras können 20 bis 40 Jahre alt werden. In Gefangenschaft leben sie meist 20 bis 25 Jahre.

Verhalten

Wie leben Zebras?

Die meisten Zebras leben in kleinen Gruppen von bis zu 20 Tieren. Die Gruppe besteht aus einem Hengst, etwa sechs Stuten und den Fohlen.

Der Hengst verteidigt seine Gruppe gegen andere Zebra-Hengste. Zu ernsten Kämpfen kommt es aber nie. Meist begrüßen und beschnuppern sich die Hengste gegenseitig und gehen dann wieder ihrer Wege.

Junge Männchen ohne Familie leben in eigenen Gruppen.

Da Zebras keine eigenen Territorien haben, schließen sich in der Regenzeit oft mehrere Gruppen zusammen. Sie bilden große Herden mit mehreren hundert oder sogar tausend Tieren.

Manchmal vermischen sich Zebra-Herden sogar mit Antilopen und Straußen und ziehen in gemischten Gruppen umher.

Wird der Leit-Hengst einer Herde zu alt oder stirbt er, bleiben die Weibchen mit ihren Jungen trotzdem zusammen und ein anderes Männchen nimmt den Platz ein.

Die Zebras einer Herde wechseln sich als Wächter untereinander ab. Dadurch bietet das Leben in der Gruppe den Tieren einen großen Schutz.

Zebras wissen übrigens genau, welche Tiere zu ihrer Familie gehören: Sie erkennen sich am Geruch, an der Stimme und auch an der Zeichnung ihrer Streifen.

Ein wichtiges Zeichen dafür, dass eine Herde zusammengehört, ist die gegenseitige Pflege: Sie putzen sich Hals, Rücken und Mähne mit den Zähnen. Zur Körperpflege gehören auch ein regelmäßiges Staub- und Schlammbad.

Den größten Teil des Tages verbringen Zebras mit Fressen. Zur heißen Mittagszeit ruhen sie dicht beieinander stehend im Schatten. Denn Zebras schlafen wie Pferde im Stehen, nur die Fohlen legen sich auf die Erde.

Freunde und Feinde der Zebras

Die natürlichen Feinde der Zebras sind die Löwen. Diese leben gern in der Nähe von Zebra-Herden und halten nach schwachen, alten oder kranken Tieren Ausschau. Aber auch Leoparden und Hyänen manchen Jagd auf Zebras.

Ganz schutzlos sind die Zebras jedoch nicht: Sie können unheimlich schnell sein! Zwar haben sie nicht viel Ausdauer, aber auf der Flucht vor Feinden erreichen sie sogar ein Tempo von 80 Kilometer pro Stunde.

Und wenn sie einem Raubtier nicht davonlaufen können, verteidigen sie sich mit Bissen und heftigen Tritten. Manchmal können sie mit einem gezielten Tritt ihrer harten Hufe sogar den Kiefer eines Löwen brechen.

Doch der beste Schutz vor Feinden sind ihre Augen: Zebras können weit entfernte und Raubtiere sehr gut sehen und so rechtzeitig fliehen.

Leider zählt auch der Mensch zu den Feinden der Zebras. Früher wurden sie oft gejagt und in manchen Gebieten fast ausgerottet.

Wie pflanzen sich Zebras fort?

Nach einem Jahr Tragzeit wird immer nur ein einzelnes Fohlen geboren. Es wird etwa achteinhalb Monate von der Mutter gesäugt.

Meist kommen die jungen Zebras in der Regenzeit zwischen November und April zur Welt.

Die ersten Tage bleibt die Mutter allein mit dem Jungen etwas abseits der anderen. Erst dann schließen sie sich wieder der Herde an.

Schon nach einer Woche knabbern die Kleinen die ersten Grashalme, doch erst nach etwa einem Jahr werden sie gar nicht mehr gesäugt.

Etwa zwei Jahre bleiben sie bei der Herde, dann werden die jungen Männchen von den Hengsten vertrieben.

Wie kommunizieren Zebras miteinander?

Die Rufe der Zebras sind mit denen der Pferde oder Esel überhaupt nicht zu vergleichen: Sie geben helle, fast keuchende Laute von sich, die an ein Bellen erinnern.

Pflege

Was fressen Zebras?

Zebras leben von karger Kost: Sie rupfen nur Gras und Kräuter, sind also reine Pflanzenfresser. Am liebsten mögen sie die weichen Spitzen der Gräser. Bergzebras sowie Zebras, die in der Savanne oder im Busch leben, knabbern aber auch Blätter und Rinde.

Zebras gehen fast jeden Tag zur Tränke, um ausgiebig Wasser zu trinken. Sie können maximal drei Tage ohne Wasser auskommen.

Haltung von Zebras

Zebras werden oft in Zoos gehalten, weil sie etwa so leicht zu halten sind wie ein Pferd. Allerdings brauchen sie viel Auslauf.

Gleiche Familie, weniger Streifen:

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Barbara Kiesewetter